DAS PROJEKT
Puccinis La Bohème verkörpert mit ihrer opulenten Musik wie kaum eine
andere Oper das heute
wieder besonders brennende Thema der Ohnmächtigkeit und Unsichtbarkeit analog arbeitender
Künstler*innen, und wie ihre prekären Lebensumstände in der Rezeption durch das Publikum zu
einer klischeehaften Verklärung des Künstler*innentums werden.
Das ENSEMBLE FÜR SYNKRETISCHE MUSIK mit seiner flexiblen und schlanken, vom Streichquartett
ausgehenden Formation widmet sich in seinem Projekt La Bohème 2022 der wichtigen
Kernaussage
von Giacomo Puccinis Oper und stellt sie durch eine klare, entromantisierte, auf das
Wesentliche reduzierte musikalische Formensprache in den Vordergrund. Mit einer
dekonstruierten Neuinterpretation der Oper setzt sich das Ensemble mit der fragilen
Lebenswirklichkeit der Künstler und Künstlerinnen auseinander, die während der Pandemie
erneut so deutlich spürbar wurde.
La Bohème 2022 ist ein Zyklus von vier Konzerten, der unter Einbezug von Musik,
Sprache, Licht
und Videokunst das Leben und die Gedanken der vier Künstlerfiguren Schaunard/Musiker,
Colline/Philosoph, Marcello/Maler und Rodolfo/Dichter aus der Originalfassung Puccinis und
Murgers aus dem Jahr 1896 musikalisch inszeniert und reflektiert. Alle Konzerte finden in
München statt.
Der Grundgedanke des Projekts, die Reflektion über die Situation von vier Künstlern in vier
Bildern, zieht sich wie ein roter Faden durch den gesamten Zyklus: Vier Konzerte an vier
verschiedenen, der jeweiligen Künstlerfigur angepassten Orten; musikalische Leitmotive
durchziehen die Konzertreihe; Stoffbahnen des Kostüms werden zur Bühneninstallation und
umgekehrt; die filmische Dokumentation des Projekts wird Teil des Geschehens im vierten
Konzert.
KONZERT I
Konzert I folgt mit der Musik des Münchner Komponisten und Musikers Carl Oesterhelt, Text-
und Video-Sequenzen von Matthias Günther (Thalia Theater Hamburg), mit der Stimme von Risto
Kübar (Schauspielhaus Bochum) und einem Kostüm von Sonia Trinkl (semplice+utile, München) den
Gedanken des Musikers Schaunard. Es thematisiert brandaktuell die Frage der Relevanz
der
Künste in Krisenzeiten, das Zweifeln der Künstler*innen daran, ihre Verzweiflung und
gleichzeitig ihre Resilienz. Auf die große Bühne gebracht wird diese moderne, dekonstruierte
Annäherung an Puccinis Thema in der Muffathalle.
KONZERT II
Konzert II verwebt im intimen Rahmen der Bar Gabanyi das selten gespielte, leidenschaftliche
und zugleich mystische Streichquartett (1905) von Anton Webern und eine Originalkomposition
für Streichquartett von Carl Oesterhelt mit einem Streifzug durch die
philosophisch-künstlerische Gedankenwelt des Philosophen Colline.
KONZERT III
Konzert III folgt im schwere reiter den Gedanken des Malers Marcello zur kuratierten
Welt des
Kunstbetriebs und den Erfahrungen des Künstlers/der Künstlerin darin, mit einer musikalischen
Uraufführung und einem weiteren Werk des 21. Jahrhunderts. Den künstlerischen Raum dazu
schafft eine Video-Installation des Künstlers Eugene Taran.
KONZERT IV
Im unangepassten Ambiente des Köşk findet mit Konzert IV - den Gedanken des Dichters
Rodolfo
- das Projekt La Bohème 2022 seinen Abschluss. Diese Veranstaltung ist eine Reflektion
der
vorangegangenen Konzerte mit kleinem Ensemble, einem Remix der bislang gespielten Werke und
Videoaufzeichnungen aus dem Projekts. Dabei wird durch die Erzählungen des Dichters (oder der
Dichterin?) die Subjektivität des Erlebten durch den Erzählenden sichtbar.
Mitwirkende Künstler
Carl Oesterhelt (Komponist und Musiker, München); Matthias Günther (Dramaturg, Thalia
Theater, Hamburg); Sonia Trinkl (Designerin, semplice+utile, München); Eugene Taran
(Bildender Künstler); Risto Kübar (Schauspieler, Schauspielhaus Bochum); Stefan Gabányi (Bar
Gabanyi, München); Gertrud Schilde (Violine, München); Sachiko Hara (Klavier, München)
Ensemble für synkretische Musik
Gertrud Schilde, Sachiko Hara, Stefan Blum, Jörg Widmoser, Markus Henschel, Andreas Höricht,
Kelvin Hawthorne, Klaus Kämper, Emil Bekir, Maximilian Fraas, Carl Oesterhelt, Salewski, Zoro
Babel, Stefan Schreiber
Künstlerische Leitung Carl Oesterhelt und Gertrud Schilde
KONZERT I
DIE GEDANKEN DES MUSIKERS SCHAUNARD
Ensemble für synkretische Musik & Risto Kübar
Was ist da los? Der Musiker Schaunard erwacht. Ein neuer Tag beginnt. Gestern ist lange her.
Schaunard erinnert sich nicht mehr. Er kaut sich eine Melodie zusammen und zerbricht sich den
Kopf über das Ungenügen der Welt, über Desillusionierung und Systemrelevanz. Wo sind die Töne
von gestern, wo das Geld vom letzten Jahr? Die Ironie kommt vorbeigehinkt und reicht ihre
Krücken. Lebenshilfe für Künstler*innen. Geht’s noch? Der Vorhang reißt, die Bühne ist leer.
Im Bestreben ein richtiges Künstlerleben zu führen findet eine Revision der Erwartungen
statt. Es gibt Erhitzungen, Erregungen, Entzündungen.
KONZERT I bringt die Gedanken des Musikers Schaunard (Risto Kübar) auf die große Bühne
der
Muffathalle. Textsequenzen und Videoeinspielungen des Chefdramaturgen des Thalia Theaters
Hamburg, Matthias Günther, und die die Grenzen der Klassik auslotende Musik des Münchner
Komponisten Carl Oesterhelt stellen die brandaktuelle Frage nach der Relevanz der Künste in
Krisenzeiten, das Zweifeln der Künstler*innen daran, ihre Verzweiflung und gleichzeitig ihre
Resilienz. Das Kostüm der Münchner Designerin Sonia Trinkl (semplice+utile) wird zum
optischen Leitmotiv auch der folgenden Konzerte.
Programm
Carl Oesterhelt/Matthias Günther: Études sur La Bohème für Kammerensemble und Stimme
(UA)
Olivier Messiaen: Louange a l’immortalite de Jesus (1942) für Violine und Klavier
Mit Risto Kübar, Stimme // Carl Oesterhelt, Musik // Matthias Günther, Text+Videos //
Sonia
Trinkl, Kostüm // Gertrud Schilde, Violine // Sachiko Hara, Klavier
Ensemble für synkretische Musik
Gertrud Schilde, Sachiko Hara, Stefan Blum, Jörg Widmoser, Markus Henschel, Andreas Höricht,
Kelvin Hawthorne, Klaus Kämper, Emil Bekir, Maximilian Fraas, Carl Oesterhelt, Salewski, Zoro
Babel
Mittwoch, 6. Juli 2022 / 20 Uhr
MUFFATHALLE
Zellstr. 4
81667 München
Tickets 18€ / VVK: München Ticket + Eventim
KONZERT II
DIE GEDANKEN DES PHILOSOPHEN COLLINE
Ensemble für synkretische Musik & Stefan Gabányi
Programm
Carl Oesterhelt: Aufzeichnungen eines Neurasthenikers für Streichquartett und Klavier (UA)
Anton Webern: Streichquartett (1905)
Mit Stefan Gabányi, Erzähler // Carl Oesterhelt, Musik
Ensemble für synkretische Musik
Gertrud Schilde, Markus Henschel, Kelvin Hawthorne, Emil Bekir, Carl Oesterhelt
Donnerstag, 21. Juli 2022 / 21 Uhr
BAR GABÁNYI
Beethovenplatz 2
80336 München
Tickets 20€ / erm. 12€
KONZERT III
DIE GEDANKEN DES MALERS MARCELLO
Ensemble für synkretische Musik & Eugene Taran
Programm
Carl Oesterhelt: Coups de pinceau pour violon seul et cordes für Violine und Streichoktett
(UA)
und ein weiteres Werk
Mit Eugene Taran, Video-Künstler // Carl Oesterhelt, Musik // Gertrud Schilde,
Violine
// Ensemble für synkretische Musik
Dienstag, 15. November 2022 / 20 Uhr
SCHWERE REITER
Dachauer Straße 114a
80636 München
KONZERT IV
DIE GEDANKEN DES DICHTERS RODOLFO
Ensemble für synkretische Musik
Programm
Eine Musikkollage der Konzerte I – III
Mit Ensemble für synkretische Musik
Freitag, 2. Dezember 2022 / 19 Uhr
KÖŞK
Schrenkstraße 8
80339 München
DAS ENSEMBLE
DAS ENSEMBLE FÜR SYNKRETISCHE MUSIK spielt Uraufführungen zeitgenössischer Musik mit
Anleihen aus der sogenannten Neuen Musik und Elementen afrikanischer, experimenteller Musik
und des Jazz.
2008 arbeitete das Ensemble bei der Produktion „Westwärts“ der Ruhrtriennale mit der
Schauspielerin Sandra Hüller zusammen. Viele spartenübergreifende Kooperationen mit namhaften
Künstler*innen folgten, zum Beispiel mit dem Jazzsaxophonisten Johannes Enders oder
dem
niederländischen Regisseur und langjährigen Intendanten der Münchner Kammerspiele, Johan
Simons. Der Musiker und Theatermacher Schorsch Kamerun war intensiver
Wegbegleiter bei
zahlreichen Theaterprojekten, und mit dem Avantgarde-Musiker und musikalischen Vordenker
Jochen Irmler/Faust realisierte das Ensemble Schallplattenaufnahmen und Konzerte. Im
Oktober
2021 kamen bei einer Kooperation mit klassischen Musikern und Hip-Hop-Tänzern die
Madschnun-Variationen des Komponisten Carl Oesterhelt zur Uraufführung. Neue Projekte und
Kooperationen sind in Arbeit, so auch das von der Initiative Neustart Kultur und der
Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien geförderte Projekt La Bohème
2022.
2017 erschien mit dem Live-Mitschnitt des BR2 Nachtmix Loungekonzerts die erste CD des
Ensembles, „Le rythme et la ligne", viele weitere Plattenaufnahmen und Tondokumente
des
Ensembles sind verfügbar.
ENSEMBLE FÜR SYNKRETISCHE MUSIK
info@synkrmzk.org
Pressekontakt La Bohème 2022 || Claudia Illi || Theater|Projekte || 0175.97 47 975 ||
illi@theater-pr.de
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IMPRESSUM
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Ensemble für synkretische Musik GbR
Romanstr. 6
D-80639 München
Vertreten durch
Gertrud Schilde-Dzhimiga
Karl-Friedrich Oesterhelt
Kontakt
Telefon: +49 89 12021493
E-Mail: info@synkrmzk.org
(bitte für Anfragen an das Ensemble die E-Mail verwenden)
Inhaltlich Verantwortliche(r) gemäß § 18 Abs. 2 MStV
Gertrud Schilde-Dzhimiga
Romanstr. 6
D-80639 München
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https://ec.europa.eu/consumers/odr.
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Verbraucherstreitbeilegung/Universalschlichtungsstelle
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Verbraucherschlichtungsstelle teilzunehmen.
Redaktion der Internetpräsenz
Leonore Schilde
Telefon: +49 89 901 401 04
© Ensemble für synkretische Musik
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